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- Liebe ist Alles -
(Nung Pha)
In der spannenden Kultur Vietnams ist die Milchstraße unbedingt auch ein Ort an dem Liebende sich treffen. Dies beruht auf folgende Legende
Die wunderschöne Tochter des Jadekaisers - welcher einst den Himmel beherrschte - hieß Chuc Nu. Niemand war so talentiert darin bildschöne Wandteppiche zu weben wie sie. Sie soll Jene sein, welche die Strahlen der Sonne mit dem Licht des Mondes verwoben hat. Das Gewebe verzierte sie aufs Schönste mit den strahlensten Sternen des Firmamentes. Dieses Gewebe verwandte sie für die Gewänder ihres Vaters. Und auch die Kleider der Feen fertigte Chuc Nu aus diesen feinen Stoffen. An Chuc Nu wurden was ihre zukünftige Partnerwahl betraf, extrem hohe Erwartungen gestellt. Allseits war es undenkbar sie könne Jemanden unter ihrem Stand heiraten. Jedoch, im laufe der Jahre fand sich kein geeigneter Anwärter für die schöne Prinzessin. Niemand vermochte ihr Herz zu erwärmen. Und so blieb sie lange Zeit allein. An einem lauen Sommerabend begegnete sie zufällig jenem Hirten welcher das Vieh ihres Vaters - des Jadekaisers - hütete; und gerade dabei war die Tiere ans Ufer der Milchstraße zu treiben. Für die Prinzessin und den armen Hirten war es Liebe auf den Ersten Blick. Da der König schon die Hoffnung auf eine Hochzeit seiner Tochter aufgegeben hatte - und andererseits ungewöhnlich liberale Vorstellung sein Eigen nannte - gab er nach einigem Zögern dem Paar seinen Segen. Sie durften heiraten.
Über ihre Liebe und Hingabe zueinander ließen die Beiden jedoch ihre Arbeit, Arbeit sein. Chuc Nu gab permanent ihrem Mann den Vorzug vor der Weberei. Ngu Lang interessierte sich mehr dafür seine Ehegattin glücklich zu machen als sich um das Hüten der Tiere zu scheren. Es entstand Chaos in der Ordnung des Kaiserlichen Reiches. Die Stoffe verstaubten; und es begann an Gewänder für den Vater und an Feenkleider zu mangeln. Das stieß dem Jadekaiser sauer auf. Unbeaufsichtigt trieb sich das Vieh in den Feldern umher und vernichtete große Teile der Ernte. Auch dieser Zustand setzte dem Jadekaiser zunehmend zu. Wiederholte Warnungen des Jadekaisers blieben unbeachtet. Keinen anderen Ausweg aus dem Chaos sehend, beschloss der Jadekaiser das Paar zu separieren. Den Hirten Ngu Lang verbannte er aus dem Kaiserlichen Umfeld und schickte ihn auf die andere Seite der Milchstraße. Weit von der Prinzessin entfernt - so hoffte der Jadekaiser - würde der Hirte von seiner Liebestrunkenheit ernüchtern und sich wieder seiner Kernaufgabe zuwenden - dem Hüten des Kaiserlichen Viehs. Prinzessin Chuc Nu litt extrem unter der Trennung von ihrem Mann und verfiel in tiefe Schwermut. Ihr Vater konnte sein einziges Kind nicht so auf Dauer leiden sehen. Die Tränen der Prinzessin benetzten sein Herz und er fühlte Milde in seinem Herzen aufsteigen. Liberal wie er tief in seiner Seele fühlte, bewog ihn sein Mitleid mit der Not des Paares das Leid abzumildern. Der Prinzessin und dem Hirten erlaubte er großmütig fortan sich am siebten Tag des siebten Monats eines jeden Jahres treffen zu dürfen.
Seit dieser Zeit, wartet Chuc Nu jedes Jahr an einer Küste der Milchstraße und fleht die dort lebenden Krähen an ihr dabei zu helfen sich wieder mit ihrem geliebten Mann zu vereinen. So begibt es sich, dass von all überall Krähen aus der ganzen Welt ihren Weg zur Milchstraße finden um eine Brücke zu bauen. Eine Brücke die es dem derart tief verliebten Paar ermöglicht zueinander zu finden. In der Vietnamesischen Kultur glaubt man dies ist der Grund dafür, dass Krähen sieben Monate pro Jahr auf Wanderschaft sind. Im siebten Monat des Jahres - den die Vietnamesischen Menschen Mua Ngau nennen - pflegt es regelmäßig wiederkehrend sehr leicht zu regnen. Im Vietnamesischen Volksglauben sind dies des Paares Freudentränen anlässlich ihres jährlichen Wiedersehens.
Legende, Vietnam
18.10.2022
Anmerkung der Redaktion: Es gibt diese Legende in 1000 und 1 Variation in Vietnam, Japan, Korea, China.
- Love is everything -
(Nung Pha)
In the exciting culture of Vietnam, the Milky Way is also a must-see place for lovers to meet. This is based on the following legend.
The beautiful daughter of the Jade Emperor - who once ruled the sky - was named Chuc Nu. No one was as talented in weaving beautiful tapestries as she was. She is said to be the one who interwoven the rays of the sun with the light of the moon. She decorated the fabric most beautifully with the brightest stars in the firmament. She used this fabric for her father's robes. And Chuc Nu also made the clothes of the fairies from these fine fabrics. Extremely high expectations were placed on Chuc Nu when it came to her future choice of partner. On all sides it was unthinkable that she could marry someone below her station. However, over the years no suitable candidate for the beautiful princess was found. No one could warm her heart. And so she remained alone for a long time. On a warm summer evening she happened to meet the shepherd who was tending the cattle of her father - the Jade Emperor; and was just about to drive the animals to the shore of the Milky Way. It was love at first sight for the princess and the poor shepherd. Since the king had already given up hope of his daughter's marriage - and on the other hand had an unusually liberal idea of his own - after some hesitation he gave the couple his blessing. They were allowed to marry.
However, through their love and devotion to each other, the two gave up their work. Chuc Nu always preferred her husband to weaving. Ngu Lang was more interested in making his wife happy than caring for the animals. Chaos ensued in the order of the Imperial Empire. The fabrics grew dusty; and there began to be a want of robes for the father and of fairies. This annoyed the Jade Emperor. Unattended, the cattle roamed the fields and destroyed large parts of the harvest. This condition also increasingly affected the Jade Emperor. Repeated warnings from the Jade Emperor went unheeded. Seeing no other way out of the chaos, the Jade Emperor decided to separate the couple. He banished the shepherd Ngu Lang from the imperial environment and sent him to the other side of the Milky Way. Far from the princess - the Jade Emperor hoped - the shepherd would sober from his love intoxication and return to his core task - herding the Imperial cattle. Princess Chuc Nu suffered greatly from the separation from her husband and fell into deep melancholy. Her father could not see his only child suffer like this forever. The princess' tears wet his heart and he felt mildness rising in his heart. Liberal as he felt deep in his soul, his compassion for the couple's plight moved him to mitigate the suffering. From then on he generously allowed the princess and the shepherd to meet on the seventh day of the seventh month of each year.
Every year since that time, Chuc Nu waits on a shore of the Milky Way, begging the resident crows to help her reunite with her beloved husband. So it so happens that from all over the world crows find their way to the Milky Way to build a bridge. A bridge that allows the couple so deeply in love to find each other.
In Vietnamese culture, this is believed to be the reason crows migrate seven months a year. In the seventh month of the year - which the Vietnamese people call Mua Ngau - it tends to rain very lightly on a regular basis. In Vietnamese folklore, these are the couple's tears of joy on the occasion of their annual reunion.
Legend, Viet Nam
10/18/2022
Editor's note: There are 1000 and 1 variations of this legend in Vietnam, Japan, Korea, China.
love - joy - happiness
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